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Donnerstag, 1. Januar 2015

Wiener Konzerthaus

Nachdem ich 2014 zeitbedingt leider kaum zum Bloggen gekommen bin, gibt es nun gleich am Neujahrstag 2015 einen neuen Beitrag, dieses Mal über das traditionsreiche Wiener Konzerthaus.

Das im 3. Wiener Gemeindebezirk, nahe dem Schwarzenbergplatz gelegene Konzerthaus; rechts das zum Gebäudekomplex gehörende Akademietheater.

Das Wiener Konzerthaus wurde am 19. Oktober 1913 mit einem Festkonzert eröffnet. Das Konzertvereinsorchester spielte ein zeitgenössisches Auftragswerk von Richard Strauss (Festliches Präludium op. 61) und Ludwig van Beethovens Neunte Symphonie. An dieser Verbindung von Innovation und Tradition im künstlerischen Programm des Konzerthauses wird bis heute festgehalten.

Im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten wurde auch der übliche Akt der Schlusssteinlegung vollzogen. Mit dem Schlusstein wurde eine Urkunde eingemauert, in der es unter anderem heißt: "So sei der Bau geweiht zur Erfüllung seiner Aufgabe: eine Stätte zu sein für die Pflege edler Musik und froher Wiener Geselligkeit, ein Sammelpunkt musikalischer Bestrebungen, ein Haus für die Musik und ein Haus für Wien."

Front des Wiener Konzerthauses mit der Inschrift: "Ehrt eure deutschen Meister / Dann bannt ihr gute Geister." (Zitat aus der 1868 uraufgeführten Wagner-Oper "Die Meistersinger von Nürnberg")

Theater der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien – Akademietheater

Blick zum Hauptportal des Konzerthauses

Informationstafel: "KONZERTHAUS – 1912/13 von der Wiener Konzerthausgesellschaft nach Plänen der Architekten Ferdinand Fellner, Hermann Helmer u. Ludwig Baumann errichtet."

Windfang an der Frontseite des Konzerthauses

Gedenktafel für Leonard Bernstein am Haupteingang des Konzerthauses: "In diesem Hause trat der große Dirigent, Komponist und Pianist am 28. Mai 1948 zum ersten Mal in Wien auf."

Gedenktafel für Gustav Mahler mit der Inschrift: "Am 3. Juni 1945 wurde die Kunst des großen Musikers dem österreichischen Kulturleben wiedergegeben. (Müller-Weidler)"

Eingang zum Großen Foyer des Konzerthauses

Großes Foyer, links der Treppenaufgang zum Großen Saal

Treppenaufgang zum Großen Saal, oben Reliefbildnis von Kaiser Franz Joseph I. mit den Anfangsnoten der "Volkshymne"

Großes Foyer des Konzerthauses

Originalmodell des 1878 von Kaspar von Zumbusch geschaffenen Beethoven-Denkmals, das am Beethovenplatz aufgestellt ist, im Großen Foyer

Großes Foyer Richtung Mozart-Saal

Großer Saal des Wiener Konzerthauses (hier weihnachtlich dekoriert für das Konzert "Christmas in Vienna 2014")

Der Große Saal ist einer von vier Sälen des Wiener Konzerthauses und hat eine Kapazität von 1.865 Plätzen. Das Auditorium ist 750 m² groß, das Podium misst 170 m².

Weiterführende Informationen:

Lageplan Wiener Konzerthaus:


Samstag, 1. Januar 2011

Die Votivkirche - der "Ringstraßendom"

Meine lieben Leserinnen und Leser!
Mit diesem Beitrag wünsche ich Euch von Herzen ein frohes neues Jahr! Danke an dieser Stelle für Euer Interesse und Eure zahl­reichen positiven Rück­meldungen. Die steigenden Zugriffs­zahlen zeigen mir, dass "Wiener Spazier­gänge" immer mehr Freunde in der ganzen Welt gewinnt. Ich freue mich mit Euch auf ein spannendes Blog-Jahr 2011 mit vielen weiteren schönen Spazier­gängen. Für Anregungen, Wünsche, Fragen oder einfach eine Kontakt­aufnahme stehe ich Euch wie immer gerne unter viennawalks(at)gmail.com zur Verfü­gung.
Eure Iris

Votivkirche - Postkarte aus 1932
Die Votiv­kirche zum Gött­lichen Heiland befin­det sich an der Ring­straße im 9. Wiener Gemeinde­bezirk Alser­grund. Die drei­schif­fige Basilika wurde in 23-jähriger Bau­zeit nach einem Ent­wurf von Hein­rich von Ferstel errich­tet und 1879 feier­lich geweiht. Der imposan­te "Ring­straßen­dom" gilt als eines der bedeu­tendsten neo­goti­schen Sakral­bau­werke der Welt.







Der Bau der Votiv­­kirche geht auf ein miss­­lun­genes Atten­­tat auf Kaiser Franz-Joseph I. im Jahr 1853 zurück. Als Dank­gabe (Votiv­gabe) für die Erret­­tung des Monar­­chen wurde die Kirche auf Initia­tive seines Bruders, Erz­her­­zog Ferdi­­nand Maxi­mi­li­an, dem späteren Kaiser Maxi­mi­li­an I. von Mexiko, errich­tet. An der Aus­stat­tung des Gottes­hauses waren zahl­reiche nam­hafte Künst­ler betei­ligt, darun­ter der Bild­hauer Victor Tilgner, der auch das Mozart-Denk­mal im Burg­gar­ten geschaffen hat.





Ursprüng­lich war die Gedächt­nis­kirche als Reichs­kirche und öster­rei­chische Ruhmes­halle gedacht. Nach­dem sich dieses Vor­haben jedoch auf­grund verän­der­ter poli­ti­scher Umstän­de nicht verwirk­lichen ließ, widmete Kaiser Franz Joseph I. den Bau 1862 als Garnisons­kirche. Später wurde die Votiv­kirche zur Propstei- und Pfarr­kirche erho­ben.





Bereits das Äußere der Kirche mit ihren zwei je 99 Meter hohen Türmen und den unzäh­li­gen fili­gra­nen Ver­zie­run­gen ist be­ein­druck­end. Der Innen­raum des Sakral­baus ist jedoch schlicht über­wäl­ti­gend. Die inten­si­ven Farben der ins­ge­samt 111 blei­ver­glas­ten Fens­ter und die mächti­gen Säulen, die den Weg zum Altar säumen, versetz­ten mich ins Staunen.

Leider sind so­wohl die Fens­ter als auch der Dach­stuhl der Kirche im Zwei­ten Welt­krieg schwer beschä­digt und danach ledig­lich not­dürf­tig repa­riert worden. Auch die Witte­rung hat dem Bau­juwel in den über 150 Jahren seines Bestan­des stark zuge­setzt. Die drin­gend not­wen­di­ge und mittler­wei­le begon­ne­ne Sa­nie­rung wird laut Bau­amt der Erz­diö­zese Wien rund 20 Jahre in An­spruch neh­men. Die Kosten werden auf 32 Milli­o­nen Euro ge­schätzt.







Seit Herbst 2000 befin­det sich im ehema­li­gen Hof­ora­to­ri­um der Kirche ein Museum, in dem u.a. der berühm­te Antwer­pe­ner Altar zu bewun­dern ist. Entspre­chend dem anfäng­li­chen Plan, einen "Dom der Völker" zu errichten, ist die Votiv­kirche heute zudem Sitz des Vienna International Religious Centre. Zusätz­lich zum regulä­ren Gottes­dienst wird regel­mäßig eine mehr­spra­chi­ge und multi­kul­tu­rel­le Messe für aus­län­di­sche Besucher und Besuche­rinnen gefeiert.





Der Platz vor der Votiv­kirche ist der Rooseveltplatz, er wurde 1946 nach dem ameri­ka­ni­schen Präsi­den­ten Franklin D. Roosevelt benannt. Ursprüng­lich trug der Platz den Namen Maxi­mi­li­an­platz; von 1920 bis 1934 hieß er Frei­heits­platz, von 1934 bis 1938 Dollfußplatz, von 1938 bis 1945 Hermann-Göring-Platz, danach wieder Frei­heits­platz.






Die einzigartige Atmosphäre in der Votiv­kirche lässt sich nicht mit einer Kamera einfan­gen. Am besten ihr stattet dem tra­di­ti­ons­rei­chen Ring­straßen­dom selbst einen Besuch ab.

Öffnungs­zeiten der Kirche: Dienstag bis Samstag 9–13 Uhr und 16–18 Uhr, Sonntag 9–13 Uhr

Öffnungs­zeiten des Museums: Dienstag bis Freitag 16–18 Uhr, Samstag 10–13 Uhr

Öffent­liche Verkehrs­mit­tel: U-Bahn­linie 2, Station Schotten­tor; Straßen­bahn­linien  D, 1, 2, 37, 38, 40–44

Sonntag, 5. Dezember 2010

Leise rieselt der Schnee ... im Arkadenhof

Passend zum Beginn der Advent­zeit ist in Öster­reich der Winter ein­ge­brochen. Auch in Wien hat Frau Holle ihr weißes Gewand aus­ge­brei­tet, was Spazier­gänge der­zeit zu einem spezi­ellen Erlebnis, aber auch zu einer gewissen Heraus­for­de­rung macht. Der arktischen Kälte und den großen Schnee­men­gen zum Trotz begab ich mich am Frei­tag an einen ganz beson­de­ren Ort, an dem – obwohl mitten in der Stadt gele­gen – der Schnee tat­säch­lich leise rie­selt: der Arkaden­hof des Haupt­ge­bäu­des der Univer­si­tät Wien.

U2-Station am Schottenring

Vom Ausgangs­punkt meines abend­li­chen Spa­zier­gan­ges, der U2-Station "Schotte­ntor – Universität", sind es nur weni­ge Schrit­te zum pracht­vol­len Haupt­ge­bäu­de der Universität Wien. Das nach Plänen des Archi­tek­ten Hein­rich von Ferstel erbaute Ringstraßen­ge­bäu­de wurde 1884 von Kaiser Franz Joseph I. eröffnet.

Das verschneite Hauptgebäude der Universität Wien



Blick Richtung Universitätsring

So schön, so kalt. Umso lieber betrat ich die weih­nacht­lich geschmückte Aula der Uni­ver­si­tät. Auf der lin­ken Seite des 2006 neu ge­stal­te­ten Ein­gangs­be­reiches be­fin­den sich ein Ver­zeich­nis aller Rek­to­ren und eine Installa­ti­on mit den Por­trait­bild­nissen der neun Nobel­preis­trä­ger, die an der Uni­ver­si­tät Wien gewirkt haben. Zu den Laure­aten zäh­len etwa Karl Land­steiner, der Entdecker der Blutgruppen, oder Kon­rad Lorenz, der Be­grün­der der ver­glei­chen­den Ver­hal­tens­forschung.

Weihnachtsstimmung in der Aula

linke Wandnische: Rektoren-Verzeichnis, rechts: Nobelpreisträger

Nachdem meine Finger wieder auf­ge­taut waren, ging es aber­mals hin­aus ins Freie, in den an die Aula an­grenzen­den Arka­den­hof. Dieser wurde von Ferstel nach dem Vor­bild des Palaz­zo Far­nese in Rom als "Campo Santo" an­ge­legt und ist das räumliche und archi­tek­to­ni­sche Zen­trum des Ge­bäu­des. Der Innen­hof ist ein Ort der Erho­lung und der Be­geg­nung, aber auch ein Ort des Gedenkens an berühm­te Gelehr­te der Uni­ver­si­tät.

Gang im Arkadenhof mit Gedenktafeln

Innenhof mit Kastalia-Brunnen (rechts im Bild)

In der Mitte des Arka­den­hofes befin­det sich der von Edmund von Hellmer gestalte­te und 1910 auf­ge­stellte Kastalia-Brunnen. In der griechi­schen Mytho­lo­gie hüte­te die Nymphe Kasta­lia die gleich­nami­ge Quel­le in Delphi, die den Musen ge­weiht war. Das Was­ser der Kasta­li­schen Quel­le inspi­rier­te zu Dich­tung und Weis­heit. Hellmer stellte die Figur der Kasta­lia in stoi­scher Hal­tung auf einem Thron sitzend dar.

Der schneebedeckte Kastalia-Brunnen

In den Gängen des Hofes erinnern über 150 Ehren­büsten und Gedenk­tafeln an Größen der Wissen­schaft und des Geisteslebens, darunter Sig­mund Freud, Ludwig Boltzmann und Erwin Schrödin­ger. Unter den Ge­ehr­ten fin­det sich nur eine einzi­ge Frau: die Dichte­rin Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916). Ihr wurde im Jahr 1900 die Ehren­doktor­wür­de der Uni­ver­si­tät Wien ver­liehen. Eine Uni­ver­si­täts­lauf­bahn war Ebner-Eschen­bach verwehrt geblie­ben, da Frauen erst ab 1897 zum Studi­um zuge­las­sen wur­den.

Um auf die Versäum­nis­se in der uni­ver­si­tä­ren Ehrungs­politik aufmerk­sam zu machen, wurde 2005 im Rah­men eines Kunst­pro­jek­tes vor­über­gehend eine symbolische Büste aufgestellt – stellvertretend für alle Frauen, die ebenfalls eine Würdi­gung ihrer Leis­tung ver­dient hätten. Im Jahr 2009 wurde schließlich von der Künst­le­rin Iris Andra­schek eine dauer­haf­te Instal­la­ti­on ge­schaf­fen: eine überdi­men­si­o­nal große Schatten­silhouette einer weiblichen Figur in kämp­fe­ri­scher Pose, eingelassen in den Stein­bo­den des Arka­den­hofes. Mehr zu diesem außergewöhnlichen Pro­jekt siehe: http://www.dermusereichts.at.








Mit diesen wunder­schönen Bil­dern des ver­schnei­ten Arka­den­hofes möch­te ich mich für heute ver­ab­schie­den. Übri­gens – auch, wenn es auf den Bil­dern kaum zu sehen ist – wäh­rend mei­nes gesamten Spa­zier­gan­ges hat es dicht ge­schneit … ganz leise.