Dienstag, 8. Juni 2010

City-Spaziergang vom Stephansdom zum Burggarten

Strahlender Sonnenschein machte am Samstag meinen Spazier­gang durch die Wiener Innen­stadt zu einem beson­ders schönen Erleb­nis. Ausgangs­punkt war das bedeutendste Wahr­zeichen Wiens, der Stephansdom. Vom "Steffl", wie die Wiener den Stephans­dom oft kurz nennen, führte mich mein Weg in den maleri­schen Burg­garten, eine grüne Oase mitten in der Stadt.

Die Wegroute im Detail: Stephan­sdom – Stock-im-Eisen-Platz – Graben – Bräuner­straße – Stall­burg­gasse – Dorotheer­gasse – Josefs­platz – Augustiner­straße – Lobko­witz­platz – Helmut-Zilk-Platz – Albertina­platz – Burg­garten.

Beginn meines Spaziergangs durch den 1. Bezirk – im Bild das Erzbischöf­liche Palais in der Roten­turm­straße, im Hinter­grund der Stephans­dom:


Stephansdom im Sonnenschein: Der römisch-katholische Dom ist eines der wichtigsten gotischen Bau­werke in Öster­reich. Im Zeit­alter der Gotik standen hier aller­dings noch keine Palmen…


Der Steffl besitzt vier Türme: Der Süd­turm ist mit 137,44 Metern der höchste davon. Der Nord­turm, dessen Bau nie fertig­gestellt wurde, misst 68 Meter. In ihm befin­det sich die Pummerin, die größte Glocke Öster­reichs und zweit­größte frei­schwin­gend läut­bare Kirchen­glocke der Welt. Die zwei West­türme (Heiden­türme) sind rund 65 Meter hoch; sie befinden sich links und rechts vom Haupt­portal.

Im Bildvordergrund: der linke West­turm, dahinter der unvollen­dete Nord­turm.


Rechts im Bild der Süd­turm, links der zweite der West­türme. Das markant gemusterte Dach des Stephansdoms besteht aus etwa 230.000 Ziegeln.


Das Haas-Haus am Stock-im-Eisen-Platz (Architekt: Hans Hollein) stellt einen starken Kontrast zum gegen­über­liegen­den Stephans­dom dar, der sich im ver­glasten Teil des Hauses spiegelt:


Die beeindruckende Kulisse des Graben, eine der berühm­testen und exklusiv­sten Einkaufs­straßen in der Wiener Innen­stadt:


Am Graben: Pestsäule und Generali-Hof:


Der Graben-Hof:


Vom Graben geht es weiter in die Bräuner­straße. Im Bild das 1816 gegrün­dete Schuh­macher­atelier Rudolf Scheer & Söhne, dem 1878 der Titel "k.u.k. Hof­schuh­macher" verliehen wurde:


Am 7. Dezember 1801 in der Bräuner­straße geboren: der große öster­rei­chische Volks­dichter Johann Nestroy. Im Bild: Nestroys Geburts­haus in der Bräuner­straße 3:


Ecke Bräunerstraße Stallburg­gasse: Zwei­spännige Lohn­kutschen, genannt Fiaker, prägen das Stadt­bild Wiens seit hunder­ten von Jahren und sind heute eine beliebte Touristen­attraktion. Die erste Lizenz wurde im Jahr 1693 erteilt. In ihrer Blüte­zeit 1860–1908 gab es über tausend Fiaker in Wien, 2008 waren es 144. Weib­liche Kutscher gibt es in Wien erst seit dem Jahr 1984.


Stallburggasse mit Blick Richtung Habs­burger­gasse:


Stallburggasse mit Blick Richtung Dorotheer­gasse:


Die 1783–1784 erbaute Evange­lische Kirche H.B., Dorotheer­gasse 16:


Evangelische Kirche A.B., Dorotheer­gasse 18 (1582–1583 erbaut, klassi­zis­tische Fassade von 1907):


Das prunkvolle Palais Dorotheum in der Dorotheer­gasse 17:


Das beeindruckende Gebäude der Österrei­chi­schen National­biblio­thek, Ein­gang Josefs­platz:


Das Reiterdenkmal von Kaiser Joseph II. vor der Nati­onal­biblio­thek:


Das Palais Pallavicini am Josefsplatz 5 mit Karyatiden­portal und klassi­zis­tischer Fassade:


Die römisch-katholische Augustiner­kirche wurde von 1330 bis 1339 erbaut und befin­det sich in der Augustiner­straße 3. Die ehe­malige Hof­pfarr­kirche St. Augustin war Schau­platz vieler berühm­ter Ehe­schließungen, so heira­tete hier Kaiser Franz Joseph I. am 24. April 1854 seine "Sisi", Prinzessin Elisabeth in Bayern.


Das Österreichische Theatermuseum im barocken Palais Lobko­witz, Lobko­witz­platz 2: Im prächtigen Palais befindet sich auch der berühmte Eroica-Saal, in dem Ludwig van Beet­hoven einst Konzerte gab. Beet­hoven widmete dem kunst­sin­nigen Fürsten und bedeuten­den Mäzen Lobko­witz zahl­reiche Werke, darun­ter seine 3. Sym­pho­nie mit dem Bei­namen "Eroica". Nach dieser Titu­lierung erhielt der Fest­saal auch seinen heutigen Namen. Im Jahr 1807 fand im Palais Lobko­witz die Urauf­­füh­rung von Beet­hovens 4. Sym­pho­nie statt.


Die Augustinerkirche vom Lobko­witz­platz aus gesehen (rechts im Bild: Teil des Theater­mu­se­ums):


Die nach ihrem Begründer Herzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen benannte Alber­tina: Das Museum am Alber­tina­platz 1 ver­wahrt eine der bedeuten­dsten und umfang­reichsten Graphik­samm­lungen der Welt. Neben der Graphi­schen Samm­lung beherbergt das Museum eine Archi­tek­tur­samm­lung und eine Photo­samm­lung. In der Samm­lung der Alber­tina befindet sich u.a. das berühm­te Aqua­rell "Feld­hase" von Albrecht Dürer aus dem Jahr 1502.


Der von Hans Hollein gestaltete Soravia-Wing auf der Albertina-Rampe, ein 64 Meter langes Flug­dach aus Titan, darunter auf dem Helmut-Zilk-Platz das Mahn­mal gegen Krieg und Faschis­mus des öster­rei­chischen Bild­hauers Alfred Hrdlicka (1928–2009):


Blick auf das legendäre Hotel Sacher und die ehrwürdige Wiener Staats­oper von der Albertina-Rampe:


Das Reiterstandbild Erzherzog Albrechts auf der Albertina-Rampe:


Das prächtige Opernhaus von der Alber­tina aus gesehen:


Die Hofburg, Amtssitz des öster­rei­chischen Bundes­präsi­denten, und das Dach des Palmen­hauses von der Alber­tina aus gesehen:


Das herrliche Palmenhaus, 1901 nach Plänen von Friedrich Ohmann erbaut, beher­bergt auch ein Schmetter­lings­haus:


Am Ziel meines heutigen Spazier­gangs ange­langt, dem Burg­garten. Bild: Die Park­an­lage von der Ter­ras­se des Palmen­hauses aus gesehen, im Hinter­grund die Hof­burg.


Im Burggarten lässt sich ein Früh­sommer­tag beson­ders gut genießen - eine 38.000 m² große Grün­zone mitten in der Wiener Innen­stadt:


Das Palmenhaus vom Burg­garten aus gesehen:


Das Mozart-Denkmal im Burg­garten, davor ein riesiger Violin­schlüs­sel aus Blumen zu Ehren des welt­berühm­ten öster­rei­chischen Kom­po­nis­ten:


Das wuchtige Goethe-Denkmal vor dem Ein­gang zum Burg­garten am Ring:


Damit endet mein wunder­schöner Spazier­gang durch den 1. Wiener Gemeinde­bezirk.

1 Kommentar:

  1. Eine grossartige Arbeit! Auch als Wien-Kenner schätze ich diesen Spaziergang, mit hervorragenden Bildern und prägnanten Kurzkommentaren. Ihre Seite habe ich mir als Lesezeichen vorgermerkt. Frohe Festtage und alles Gute im Neuen Jahr 2014.

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