Die von 1898 bis 1910 im rheinisch-romanischen Stil erbaute Kirche befindet sich am Mexikoplatz im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt. Die Kirche ist umrahmt vom Mexikopark.
Die Namen Mexikoplatz und Mexikopark sollen daran erinnern, dass im Jahr 1938 lediglich das Land Mexiko vor dem Völkerbund gegen den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich protestierte. Seit dem Jahr 1985 findet sich im Mexikopark auch ein Gedenkstein, der darauf hinweist.
Auf dem Gedenkstein steht zu lesen:
"Mexiko war im März 1938 das einzige Land, das vor dem Völkerbund offiziellen Protest gegen den gewaltsamen Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich einlegte. Zum Gedenken an diesen Akt hat die Stadt Wien diesem Platz den Namen Mexiko-Platz verliehen."
Der Architekt der Kirche, Victor Luntz (1840-1903), ging als Sieger aus einem Architekturwettbewerb hervor.
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Detail Türe Frontportal |
Im Vergleich zum monumentalen Äußeren der Kirche, zeigt sich ihr Innenraum überraschend schlicht.
Am 10. September 1898, im Jahr des Baubeginns der Kirche, ermordete der italienische Anarchist Luigi Lucheni die Ehefrau von Kaiser Franz Joseph I., Kaiserin Elisabeth "Sisi", in Genf. Zu Ehren der ermordeten Herrscherin wurde im linken Seitenschiff der Kirche eine Gedächtniskapelle eingerichtet.
Finanziert wurde der Bau durch eine Spendensammlung des Roten Kreuzes, dessen Schutzherrin Kaiserin Elisabeth gewesen war. Im Gegensatz zum restlichen Kirchengebäude, wurde die Kapelle im Stile der italienischen Romanik ausgestaltet. Gekrönt wird die Elisabeth-Gedächtniskapelle von einer mit Mosaiksteinen vergoldeten Kuppel.
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Ausschnitt Kuppel Elisabeth-Gedächtniskapelle |
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Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth von Österreich |
Beim Verlassen des Gotteshauses fiel mir noch dieses Bild auf:
Leider konnte ich nicht herausfinden, wer der Maler ist, doch finde ich die Verbindung von Alt und Neu an diesem Beispiel besonders gelungen.